2013-01-16

Olympus 35 SP

Es gibt wohl nur wenige andere Messsucherkameras mit fest eingebautem Objektiv, die an sie heranreichen, zu nennen sind z.B. die Canonet G-III QL17, Konica Auto S3, und wenige andere. Auch muss sie den Vergleich zu mehr prominenten Vertretern ihrer Gattung nicht schäuen, manche behaupten gar, sie wäre besser als eine Leica CL oder deren jüngere Minolta Stiefschwester CLE. Mal sehen... Als die 35 SP 1969 auf den Markt kam, war sie der Zeit weit voraus. Dies erklärt auch, warum sie selbst heute noch eine viel gesuchte und geschätzte Kamera ist, zumindest bei der analogen Foto-Comunity. Nicht nur Sammler zahlen bis zu 400$ für ein funktionierendes und gut erhaltenes Stück, sondern auch viele, die damit noch ersthaft fotografieren möchten. Ich musste einige e-bay Auktionen ziehen lassen, weil mein selbstgesetztes Limit von 100$ oft bei weitem überschritten wurde. Am Ende hatte ich doppelt Glück, erstens weil mein Exemplar wirklich gut in Schuss ist und zweitens weil sie zusammen mit einer anderen Kamera kam, die ich reparieren konnte (dazu demnächst hier mehr).


Meine Kamera hat die Seriennummer 303180, was leider nicht viel aussagt. Olympus hat aber einen Produktionsterminstempel im Inneren der Kamera versteckt (auf der Rückseite der Filmandruckplatte, siehe Bild oben) und da steht, dass sie aus dem Januar 1971 stammt, also ziemlich in der Mitte des Produktionszeitraums.

Über die Kamera findet sich schon viel Lob und auch Details im Netz, ich werde hier nicht alles wiederholen (siehe auch die Links unten). Ich habe mir aber gleich eine neue Batterie besorgt (Wein Cell, eine Zink-Luft Alternative zur mitlerweile verbotenen Quecksilberzelle PX 625) und natürlich einen Film eingelegt. Über meine Erfahrungen werde ich natürlich hier berichten und auch ein paar Bilder zeigen.


Datenblatt KB-Messsucherkamera mit vollautomatischer und manueller Belichtungskontrolle sowie Spot-Messung
Objektiv G.Zuiko 42mm f/1.7, modifizierter Doppel-Gauss-Typ mit 7 Linsen in 5 Gruppen
Verschluss Seiko-FLA Zentralverschluss, 1s - 1/500 s und B. Bei Bedarf vollautomatisch gesteuert zwischen 1/15s f/1.7 (EV 5.5) bis 1/250s f/22 (EV 17), Selbstauslöser
Belichtungsmessung CdS-Zelle neben dem Sucher, wahlweise Integral oder Spot-Messung (6°), nicht abschaltbar. Belichtungsmesser ist im manuellen Modus nicht gekoppelt. Empfindlichkeitseinstellung 25-800 ASA. 
Fokussierung Manuell am Objektiv mit extra Griff, 0.85m bis unendl., heller gekoppelter Mischbildentfernungsmesser im Sucher.
Sucher Messsucher, Suchervergrößerung 0.7x, eingespiegelter Bildausschnitt und Parallaxenmarkierungen. EV-Wert Anzeige des Belichtungsmessers 
Blitz Mittenkontakt im Zubehörschuh und Synchronbuchse (X). Leitzahlen-Blitzautomatik (LZ 10-80). Synchronisation bei allen Zeiten. 
Filmtransport Schnellspannhebel, Bildzählwerk, Rückspulkurbel.
sonst. Ausstattung Auslösesperre im Automatikmodus bei Belichtungszeiten < 1/15s, Zubehörschuh, ISO-Gewinde für Drahtauslöser, Filtergewinde 49mm
Maße, Gewicht ca. 130/80/61 mm, 600 g
Batterie 1.35V PX 625 (Hg) oder Zink-Luft Alternative.
Baujahr(e) 1969-1972, bis 1976 noch leicht modifiziert als 35 SPn und 35UC. 
Kaufpreis, Wert heute ¥24,800 (1969 waren das US$69, heutige Kaufkraft ca. $400), heutiger Preis: US$100 bis US$400 (siehe auch e-bay)
Links Bedienungsanleitung (deutsch), Eric Fiss' Artikel, Manual (english), Andrew Yue, mein eigener Erfahrungsbericht, Cameraquest, Claus Marin's "Olympus Classical Cameras"

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