2011-04-26

Metz Mecablitz 32 CT3


Dieser Computer Thyristor (daher CT3) Blitz war mein zweiter Elektronenblitz, ich habe ihn Anfang 1987 zur Vervollständigung meiner wachsenden Nikon Ausrüstung für 169 DM gekauft. Für den ersten (Vivitar 3200) habe ich wohl einen Käufer gefunden, ich erinnere mich nicht mehr so genau. Auch wenn es ein kleiner Metz ist, für mich war es ein Schritt in Richtung einer mehr professionellen Ausrüstung. Metz Blitzgeräte wurden (und werden) von den Profis genutzt und das Ding bietet bis auf die relativ geringe Leitzahl jeden Komfort den eine Kamera-Blitz-Kombi 1987 bieten konnte.
Zunächst einmal konnte man ihn sowohl nach links und rechts als auch nach oben schwenken. Damit war indirektes Blitzen und damit eine natürlichere Ausleuchtung möglich. Eine Streuscheibe ermöglichte die Verwendung von Weitwinkelobjektiven bis 28 mm. Ein Blick auf die Rückseite verrät die drei (gelb, blau und rot) Automatikmodi, die mit jeder (auch heutigen!) Kamera genutzt werden können.Weitere technische Daten können hier nachgelesen werden, eine Bedienungsanleitung gibt's hier.

Das Beste an dem Ding ist  aber das SCA300 System. SCA steht für System Camera Adapter und macht aus jedem Metz einen kompatiblen Systemblitz für fast jedes wichtige Kamerasystem. Man tauscht einfach den Standard SCA 301 (nur Mittenkontakt) gegen den Adapter für seine Kamera aus, meiner für die FE2 und andere Nikon Kameras heißt SCA 343, und schon kann man alle Spezialfunktionen nutzen, die die Kamera beim Blitzen bietet. Bei der FE2 war das insbesondere TTL Blitzen (Blitzmessung durch das Objektiv), 1987 konnten das noch nicht viele Kameras.
 
Ich bin kein großer Blitz-Fotograf, daher habe ich den Metz relativ selten, dann aber gerne benutzt. Oft war es aber so, dass wenn ich ihn mal brauchte, die Akkus alle und auch keine alternativen Batterien zur Hand waren. Das Ding funktioniert immer noch, vermutlich weil ich es all die Jahre geschont habe, vielleicht sollte ich mal ein paar Versuche mit meinen DigitalkniPPsen machen?

2011-04-21

Hannibal Goodwin

Hannibal Goodwin war ein Geistlicher der episkopalen Kirche in New Jersey, der heute vor 189 Jahren (1822) in Tompkins County im Staat New York geboren wurde. Neben seiner Tätigkeit als Prediger tüftelte er an einigen Erfindungen und meldete er am 2. Mai 1887 das US-Patent Nr. 610861 an. Er hatte damit, später amtlich beglaubigt, den Rollfilm auf Zelluloidbasis erfunden. Fotografieren  hieß damals, schwere und zerbrechliche Glasplatten mit sich herumtragen. Daher experimentierte nicht nur Goodwin mit Zelluloid, dem ersten thermoplastischen Kunststoff, der von John Wesley Hyatt ca. 20 Jahre vorher erfunden wurde, sondern auch der Chemiker Henry M. Reichenbach, der für George Eastman und seine Kodak Kamera einen transparenten Film entwicklen sollte. George Eastman, den viele zu Unrecht für den Erfinder des fotografischen Films halten, hatte gerade erst begonnen, seine Vision umzusetzen, Kameras und Fotomaterial für Jedermann zu verkaufen. Da kam ihm ein alternder Prediger mit dieser wichtigen Erfindung in die Quere!
Goodwins Sprache war als Geistlicher sehr blumig und als technischer und auch rechtlicher Laie hatte seine langatmige Patentanmeldung nicht die Präzision, William Burke, den Patentbeamten schnell zu überzeugen, das Patent zu erteilen. Erst als dieser auch Reichenbachs Anmeldung am 9. April 1889  auf den Tisch bekam  und Kodak sogar mit Produktion und Verkauf der Filme begann, kam Bewegung in die Sache. Goodwin war inzwischen im Ruhestand, hatte rechtliche Berater und durfte immer wieder Erläuterungen und Ergänzungen seiner Anmeldung anfügen. Dennoch zog sich das Verfahren noch über Jahre hin. Erst am 13. September 1898, Goodwin war schon 76 Jahre alt, wurde sein Patent endgültig erteilt. 

Nach diesem Erfolg gründete Goodwin seine eigene Firma, um den Film tatsächlich auf den Markt zu bringen. Zu dieser Zeit hatte Eastman Kodak in Nordamerika einen Anteil von 80% am enorm wachsenden Foto- und Filmmarkt. Leider kann Goodwin die Früchte seiner neuen Firma nicht mehr ernten. Er stirbt am 31.12.1901 und seine Witwe verkauft die Firma und mit ihr die Rechte an dem Patent an E. & H. T. Anthony Company  sowie Adams and Scovill, die sich bald darauf zusammenschließen und später in Ansco umbenennen.  Der neue Eigentümer bietet Kodak die Rechte an dem Patent für eine Million Dollar an, Eastman lehnt aber ab. Daraufhin verklagt Ansco Kodak, ein Patentverletzungsverfahren, was sich wieder Jahre hinzieht. Erst 1914, also fast 25 Jahre nach dem Beginn des Streites wird endgültig entschieden:  Eastman Kodak muss 5 Millionen Dollar an Ansco zahlen, die mit dem Geld ihre Firma ordentlich erweitern können. Nur zum Vergleich: Kodak verkaufte damals einfache Boxkameras für 1$ inkl. Film!
Kann man nun Hannibal Goodwin wirlich als Vater des fotografischen Films ansehen? Seine ursprüngliche Methode wurde in der angemeldeten Form nie verwirklicht und man kann Reichenbach und Eastman auch nicht vorwerfen, von Goodwin abgeguckt zu haben. Goodwin war einfach nur etwas schneller und hatte am Ende Glück, dass sein Patent in dem langen Verfahren Bestand hatte. Für die Arbeiten, den Film zur Marktreife zu entwickeln, gebührt Eastman und seinen Mitarbeitern Respekt. Dass sie am Ende ihrem Konkurrenten soviel Geld zahlen mussten, ist Ironie der Geschichte, hat dem Fotomarkt aber sicher gutgetan, denn Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Wer noch mehr Details zu dem Patentstreit nachlesen will kann das hier tun.
Zelluloid (Nitro-Zellulose) wird als Filmunterlage übrigends schon lange nicht mehr verwendet und wurde  schon vor fast 100 Jahren langsam durch Zellulose-Acetat (sog. Sicherheitsfilm) und später  auch Polyester ersetzt. Nitrozellulose ist nämlich höchst brennbar und unter bestimmten Bedingungen sogar explosiv. Viele Kinos sind abgebrannt, weil ein stehengebliebener Film sich an der heißen Projektionslampe entzündet hat. Zelluloid lässt sich nämlich von keinem Löschmittel mehr löschen, wie dieser Lehrfilm der freiwillen Feuerwehr in Laxenburg (Österreich) von 1965 eindrucksvoll zeigt:

2011-04-16

Ilford PE Fotopapier

Unter meinen Fotolaborsachen fanden sich einige angebrochene Packungen Ilford PE Fotopapier. Einige davon habe ich in den 80er und frühen 90er Jahren selbst gekauft, andere stammen noch von meinem Schwiegervater, der sie in den 70er Jahren gekauft hat. Ilford SW-Fotopapiere waren damals und sind es wohl bis heute der Marktführer für den SW-Heimlaborbedarf. 

Alle Papiere auf dem Bild oben tragen die Bezeichnung Ilfospeed, was die Bezeichnung für Polyethylen (PE) kaschierte Papiere ist. Ilford hat solche Papiere seit 1974 im Programm. Zwei dünne PE Folien umschließen das eigentliche Basispapier, darauf wiederum befindet sich die lichtempfindliche Gelatineschicht. Durch das Plastik wird verhindert, dass sich das Papier mit den Entwicklungschemikalien vollsaugt. Dadurch lassen sich PE Fotopapiere viel schneller prozessieren. Während der Entwicklungsschritt noch fast genauso lange dauert, wie beim klassischen Barytpapier, so können Fixierung und Wässerung in einem Bruchteil der Zeit erfolgen. Auch die Trocknung ist viel einfacher, man braucht keine Trockenpresse mehr. Daher IlfoSPEED!

Die Geschichte von Ilford ist sehr interessant und soll hier nur kurz erzählt werden, vielleicht später mehr. Alfred Hugh Harman gründet 1879 in Ilford, Essex (heute ein Vorort von London) eine kleine Fotofirma, die sich ab 1900 Ilford Ltd nennt und sich in den nächsten Jahrzehnten zur führenden Fotofirma in Großbritannien entwickelt. In den 1950er Jahren steigt erst die ICI als Eigentümer ein, später auch die schweizer Chemiefirma Ciba, die ab 1969 alleinige Besitzerin von Ilford ist und die Reste der ehemaligen schweizer Fotofirma Telko mit Ilford vereinigt. Neben dem schon länger verwendeten englischen Hauptsitz in Mobberley bei Manchester wird Marly (bei Freiburg) in der Schweiz zweiter Hauptstandort von Ilford. 1989 wird die ganze Firma an International Paper (USA) verkauft, der auch die alten Ansco Aktivitäten in Binghampton, NY gehörten. 1997 ist mit IP's Fotoausflug schon wieder Schluss und Ilford wird an einen Finanzinvestor verkauft. Durch die digitale Fotorevolution gerät auch Ilford arg in Bedrängnis, der schweizer Teil wird an Oji Paper in Japan verkauft, der englische Teil unter dem Namen Harman Technology durch ein Management Buyout gerettet. Interessanterweise gehört die Marke Ilford heute den Schweizern (die als Ilford Imaging Switzerland GmbH jetzt wieder einem anderen Finanzinvestor gehören). Sie produzieren neben Inkjet-Fotopapieren die Color-Fotoprodukte. Harman technology Ltd. in England produziert und vermarktet die traditionellen Schwarz-Weiß Fotoprodukte noch unter dem Ilford Logo, alle neuen Entwicklungen (u.a. auch Inkjet-Papiere!) werden unter Harman vermarktet. Auf der Photokina 2006 war es besonders interessant. Dort gab es im Abstand von ca. 50 m zwei unabhängige Messestände  mit dem bekannten Ilford Schriftzug.

(Nachtrag im Herbst 2014): Die Geschichte geht natürlich weiter. Der englische Finanzinvestor Paradigm Global Partners LLP, der den schweizer Teil 2010 gekauft hatte, zieht sich im Sommer 2013 überraschend (wie es heißt) wieder zurück und treibt die Firma in eine Insolvenz, die letztendlich das endgültige Aus des Standortes in Marly und der Firma dort bedeutet. Die Markenrechte werden noch versilbert und gehören heute Chugai Photo Chemical Co. Ltd und CR Kennedy & Company Pty Ltd, einem japanischen und einem australischen Foto-Distributor. Beide gründen zusammen das Joint Venture ILFORD Imaging Europe GmbH, die Inkjet-Papiere und andere Produkte weiter vertreiben. Fragt sich nur, wer diese heute produziert? Harman Technolgy in England jedenfalls existiert immer noch und hat die klassichen Fotoprodukte wie z.B. S/W Film unter Ilford Photo nach wie vor im Programm. Mal sehen, wie es dort weiter geht....

2011-04-11

Soligor Weitwinkel Konverter

Ich habe es früher schon erwähnt: Ich bin ein bekennender Weitwinkel-Fan und da verwundert es nicht, dass sich in meiner Sammlung dieser Weitwinkel-Vorsatz befindet. Er machte aus den minimal 38 mm der Nikon Coolpix 4300 ein 26 mm Weitwinkel und das bei gleichbleibender Öffnung. Ich hatte schon beim Kauf der Kamera darauf geachtet, dass man Zubehör vor's Objektiv schrauben kann und dabei hauptsächlich an einen Weitwinkelvorsatz gedacht. Das es ein paar Monate später genau dieser werden würde, war nicht geplant.

An der Kamera ist das Ding ein ganz schöner Klotz, wie man sieht. Die optischen Leistungen sind bei 3 vergüteten Linsen in drei Gruppen sehr gut, man sieht den Bildern in keiner Weise an (Schärfe, Vignettierung o.ä.), dass hier ein Vorsatz im Spiel war. Trotzdem habe ich rückblickend doch nicht soviele Fotos damit gemacht, wie ich anfangs dachte. Das lag neben der Größe an folgendem: Der optische Sucher wird vom Vorsatz teilweise verdeckt und zeigt natürlich auch nicht den Weitwinkelausschnitt, ist also unbrauchbar; die verbleibende einzige Alternative mit dem Liveview auf dem wirklich kleinen Display der Coolpix ist auch kein Spaß.

Das Ding ist ein solides Stück Optik und besteht aus zwei Teilen. 1) dem eigentlichen Vorsatz mit 52 mm Filtergewinde; b) einem Filteradapter, der, tauscht man diesen aus, den Einsatz an verschiedenen Kameras erlaubt. Dabei muss man wissen, dass es gar nicht soviele kompakte Digitalkameras gibt, die ein Filtergewinde besitzen. Trotz des großen Filtergewindes von 52 mm kann man das Ding nicht an Kleinbildobjektiven etc. verwenden, dazu ist der Bildkreis zu klein.

2011-04-08

Peter Wilhelm Friedrich (von) Voigtländer

Heute vor 133 Jahren (1878) verstarb Friedrich Voigtländer, den man zu den Fotopionieren zählen muss. Er hat allerdings nicht wirklich etwas erfunden, sondern hatte das Glück des Tüchtigen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und die nahe liegende Geschäftsidee zu einem bedeutenden Unternehmen auszubauen: Voigtländer, der älteste Kameraproduzent der Welt. 
Sein Großvater, der Erfinder  Johann Christoph Voigtländer hatte schon 1756 in Wien eine Firma gegründet und sein Vater Johann Friedrich Voigtländer machte daraus einen optischen Betrieb. Friedrich wurde am 17. November 1812 geboren und war 1839 gerade 27 Jahre alt, als mit der Daguerreotypie das erste wirklich verfügbare fotografische Verfahren von Frankreich aus seinen Siegeszug antrat. Er kaufte 1840 für (nur) 2000 Gulden dem Mathematikprofessor Josef Petzval seine damals überragende Objektivkonstruktion ab und verbesserte sie noch ein wenig. Dieses Objektiv baute er in die erste Kamera aus Metall überhaupt ein und machte damit ein Vermögen.
Der Erfolg beruhte auf der Tatsache, dass das Petzval-Objektiv mit einer Öffnung von 1:3.6 sehr lichtstark gegenüber den damals üblichen 1:16 Objektiven war, die nebenbei auch noch schlechtere Abbildungsleistungen aufwiesen. Damit konnten die notwendigen halbstündigen Belichtungszeiten auf 10-30 Sekunden verkürzt werden und somit waren endlich auch natürlich wirkende Portraits möglich, denn solange kann man gerade noch stillhalten. Die oben abgebildete Daguerreotypie von Friedrich Voigtländer gehört mit zu den ersten damit gemachten fotografischen Portraits.


Mit dem Erfolg kam auch der Streit zwischen Voigtländer und Petzval, der nicht am Gewinn des Unternehmens beteiligt war. Voigtländer verlegte den Firmensitz unter anderem darum von Wien nach Braunschweig, wo die Firma bis 1971 Kameras und Objektive unter dem Namen z.T. sehr erfolgreich produzierte. Seit 1956 gehörte die Firma zur Carl-Zeiss-Stiftung, nach der Insolvenz 1971 übernahm der Braunschweiger Lokalrivale Rollei die Marke, doch auch hier ohne langfristigen Erfolg gegenüber der erdrückenden Kamerakonkurrenz aus Fernost. Die Marke landet am Ende bei der Ringfoto-Gruppe in Fürth, die neben Speicherkarten und anderen Kleinigkeiten für Fotoamateure hochwertige Kameras und Objektive der Marke Voigtländer vertreibt. Wie geht das? Seit 1999 hat auch Cosina in Japan Rechte am altehrwürdigen Namen erworben und baut in guter Tradition hochwertige Messsucherkameras ("BESSA") und dazugehörige Objektive. Eines der wenigen Beispiele, wo ein traditionseicher Name wieder mit guter Qualität unterfüttert wird (ein Gegenbeispiel, siehe hier). Voigtländer (alias Cosina) ist im letzten Sommer dem FourThirds Konsortium beigetreten und bietet mit dem Nokton 25mm f0.95 ein wirklich erstaunliches Objektiv für µFT-Kameras wie meine Olympus E-PL1 an. Fehlt nur noch der Auto-Fokus. Na, und damit kann man fast sagen: Lang lebe Voigtländer!

2011-04-04

Kodacolor and Ektachrome

Was bisher geschah: Rudolf Fischer hatte 1912 den modernen "chromogenen" Farbfilm erfunden, konnte aber das Wandern der Farbkuppler zwischen den verschiedenen Gelatineschichten nicht verhindern und damit seine brilliante Idee technisch nicht umsetzen. Über 20 Jahre später gelingt es (unabhängig voneinander) den Firmen Agfa und Kodak über verschiedene Wege das Problem zu lösen. Als erste bringt 1935 Kodak den Kodachrome-Diafilm auf den Markt, sie bringen die Farbkuppler erst während eines sehr komplizierten Entwicklungsprozesses in die Filmschichten.
 
The story so far: In 1912 Rudolf Fischer invented the modern "chromogenic" color film<. However, he could not prevent the crucial color couplers to migrate between the different gelatin layers. Therfore he had no technical solution for his otherwise so brilliant idea. It took about 20 years unless the two companies Agfa and Kodak independently overcame the issue using different chemistry and processes. In 1935 Kodak was first on the market with the Kodachrome reversal film. The color couplers were introduced into the film layers in a very complicated multistep process during film development.

Die Agfa-Forscher kommen mit ihrer Lösung der sog. "diffusionsechten Kuppler" Fischers ursprünglicher Idee deutlich näher und bringen 1936 den Agfacolor-Neu Film auf den Markt. In den folgenden Jahren (und sogar Jahrzehnten) liefern sich beide Firmen einen technologischen Wettlauf, der immer weitere Verbesserungen bringt. Am Ende (ca. 50 Jahre später) gewinnt Kodak das Rennen. Die technische Grundlage für den Sieg ist das 1940 eingeführte Verfahren der "ölgeschützten Kuppler", welches die Basis für Kodaks Kodacolor und Ektachrome Filme ist und heute die einzige (analoge) Farbfilmtechnik, die noch verwendet wird. 
The Agfa researchers actually came closer to Fischer's basic idea and solved the issue with so-called "diffusion resistant couplers" and designed a pretty simple process. In 1936 the "Agfacolor Neu" film was launched on the market. During the following years (and even decades) the two  companies gave each other a technological race, which always brought further improvements. Eventually, and about 50 years later Kodak won the race when Agfa and other companies switched to Kodak's chemistry and labs would only take this type of film. Key for this victory was a new method adopted in 1940 using "oil protected couplers".  It was the basis for Kodak's Kodacolor (negative) and Ektachrome (reversal) films and is actually the only (analog) color film technology still in use. 
Auslöser für die Entwicklung des neuen Verfahrens war mal wieder der Krieg. Während Hittler-Deutschland mit dem Agfacolor-Neu einen Farbfim besaß, welcher relativ einfach auch an der Front von den Fotografen selbst verarbeitet werden konnte, so war das konkurrierende Kodachrome-Entwicklungsverfahren so kompliziert, dass nur wenige Kodak-Fachlabore es beherrschten. Die Amerikaner beauftragen Kodak daher einen neuen Film besonders für die Luftaufklärung zu entwickeln, der auch im Feld entwicklet werden kann. Ab 1940 war der Kodacolor Aero Reversal Film (ein Diafilm!) einsatzbereit und basierte auf einer Idee des englischen Chemikers Michele Martinez, der seine 1937 eingereichte Patentanmeldung US2284877 auf Kodak überträgt. Die Kodak-Forscher Edwin E. Jelley und Paul W. Vittum verfeinern das Verfahren weiter (US2322027) und es bildet so die Grundlage für  die Kodacolor Negativfilme und Fotopapiere (ab 1942) und später Kodaks Ektachrome-Serie (Diafilme, ab 1946). 
Again, catalyst for the development of the new method was the war. With the Agfacolor technology Hittler-Germany had a color material relatively easy to process, a big advantage at the front where the soldiers could process their images by themselves. The competing Kodachrome, although higher in resolution, had to be processed at some few specialist Kodak laboratories. Therefore the American army entrusted Kodak with the development of a new film material especially for aerial reconnaissance. Top priority was the ability of easy in-the-field processing. Beginning in 1940, the Kodacolor Aero Reversal film was available for the desired purpose. The technology was based on an idea by the English chemist Michele Martinez. Kodak aquired his 1937 patent application US 2,284,877. The Kodak researchers Edwin E. Jelley and Paul W. Vittum refined the process further (US 2,322,027). Based on this technology Kodak launched negative films and photographic papers ("Kodacolor", from 1942) and later Kodak the Ektachrome series (reversal film, from 1946).
Die Idee hinter dem neuen Verfahren ist brilliant. Wie beim Agfacolor-Verfahren sitzen entsprechende (farblose) Farbkuppler, die mit dem Oxidationsprodukt des Entwicklers zusammen den Farbstoff bilden in den (mindestens) drei farbempfindlichen Schichten des Films. Die Grundchemie der Kuppler ist bei Kodak und Agfa dieselbe. Agfas Kuppler müssen aber zusätzlich  a) lange Alkylschwänze besitzen, die sie diffusionsfest machen; und b) Sulfon- oder Carboxylgruppen enthalten, die die Wasserlöslichkeit sicherstellen. Beim Kodakverfahren werden die Kuppler in ölige Harze eingebettet, die als Tröfchen in der Gelatineschicht fein verteilt werden. Die Kuppler selbst müssen also eine Löslichkeit in den organischen Ölen besitzen und werden damit vor der Diffusion beim wässrigen Entwicklungsprozess geschützt. Die Entwicklerlösung enthält dafür einen Lösungsvermittler (z.B. Benzylalkohol), der den oxidierten Entwickler in die Tröfchen zum Kuppler transportiert.
The idea behind the new method is brilliant. Like in the Agfacolor technology the specific (colorless) color couplers are a constituent of the respective three color-sensitive gelatin layers. They react with the oxidation product of the developer to form the final dye. The basic chemistry of the couplers are the same with Kodak and Agfa. However, the Agfa couplers need to carry a) long aliphatic tails that make them resistant to diffusion, and contain b) sulfonic or carboxylic groups to ensure water solubility. Kodak's chemistry is much simpler: The couplers are embedded in oily resins dispersed as small droplets within the gelatin layer. The couplers themselves have to have a solubility in organic oils and are thus protected from the diffusion into the aqueous environment of the development process. In contrast, the developer solution contains a solubilizer (eg. benzyl alcohol), to wrangle the oxidized developer in the oil droplets to react with the couplers.
Anfangs war das Agfacolor-Verfahren dem Kodakverfahren überlegen, da die Öl-Tröpfchengröße die Farbkörnigkeit des Films bestimmt. Kodacolor gab es daher zunächst als Rollfilm, da Vergrößerungen vom Kleinbildfilm häßlich ausgesehen hätten. Aber Kodak schaffte es schrittweise Empfindlichkeit und Feinkörnigkeit immer weiter zu steigern, so dass man am Ende sogar das kleine Negativformat der Disk-Kameras anbieten konnte. Als die Bildqualität passte, traten die wirtschaftlichen Vorteile des Kodakverfahrens zu Tage. Die Kuppler sind vermutlich chemisch einfacher und damit billigier zugänglich, außerdem laufen Kodaks Entwicklungsprozesse C-41 (Negativ) und E-6 (Diafilme) bei 38°C ab, und waren damit deutlich schneller (und damit preiswerter) als die Agfachemie. Agfa stellte ab 1978 schrittweise auf das Kodakverfahren um (wie auch fast alle anderen Filmhersteller zu der Zeit) und damit war das Wettrennen entschieden.
Hier zum Abschluss das wohl berühmteste Foto auf einem Ektachrome-Film: "Earthrise" aufgenommen am 24.12.1968 an Bord von Apollo 8 von William A. Anders, Hasselblad 500C, Carl Zeiss Objektiv 250 mm, Blende 11.
Initially the Agfacolor method was superior to the Kodak method, since the oil droplet size determines the color granularity ("grain") of the film. Kodak learned over the years how to create and stabilize smaller and smaller droplets. Initially, Kodacolor was only offered as roll film as enlargements from 135 film would have looked ugly. However, gradually increasing speed and fine grain Kodak could eventually offer even the tiny negative size of the disc cameras. When the image quality fit, the economic benefits of Kodak's technology came to light. The couplers are chemically simpler and therefore less expensive to make. In addition, Kodak's development processes C-41 (negative) and E-6 (reversal film) are performed at 38°C, significantly faster (and cheaper) than the Agfa chemistry. Beginning in 1978, Agfa gradually introduced new film generations using the Kodak process (as well as almost any other film producer at the time did). The race was over...

Finally, here is probably the most famous photograph on an Ektachrome film: "Earthrise" taken on Christmas Eve, 1968 aboard Apollo 8 by William A. Anders, Hasselblad 500C, Carl Zeiss lens 250 mm, f/11.


Für Interessierte zum Weiterlesen (zusätzlich zu den Links in den früheren Posts): Die Ausgabe des Magazin Life vom 12. Juni 1944 mit dem Artikel über den Kodacolor Aero (S.53) und einer ganzseitigen Anzeige der Firma Ansco (S.10), die das Agfa-Verfahren verwendete; Michael Talbert's Photomemorabilia; Ein schönes Vorlesungsskript der Uni Basel; David Rogers' "The Chemistry of Photography", RCS Publishing 2007. Ronald D. Theys and George Sosnovsky, Chem. Rev. 1997, 97, 83-132.
For further reading (in addition to the links in the previous posts): An issue of Life magazine, June 12th, 1944 with the article about the Kodacolor Aero (p.53) and a full-page advertisement of the company Ansco (p.10), which used the Agfa process; Michael Talbert's Photomemorabilia; David Rogers' "The Chemistry of Photography" , RCS Publishing 2007. Ronald D. Theys and George Sosnovsky, Chem Rev. 1997, 97, 83-132.


Die anderen Teile dieser kleinen Geschichts-Serie...
Other parts of this little history series... 
1) Invention of the modern multilayer color film - 100 Jahre moderner Farbfilm
2) Kodachrome
3) Agfacolor Neu
4) Ektachrome and Kodacolor