2011-01-31

Zett Ikolux afs


Dies ist mein zweiter und wohl auch letzter Diaprojektor. Für meinen ersten, den Agfa Diamator M bekam ich irgendwann keine Spezialglühlampen mehr oder sie wurden immer teurer, ich glaube am Ende war der Preis über 40 DM und gehalten haben sie auch nicht sehr lange. Daher habe ich am 8. September 1994 beim Foto-Basar in Bielefeld zugeschlagen und mir für 239 DM den Zett Ikolux Afs gekauft.  Dieser hat eine 150 W, 24V Halogen-Birne und ich kann mich nicht erinnern je eine davon nachgekauft zu haben.

Der Markenname Zett war Anfang der 90er wieder aus der Versenkung geholt worden.  Das Zett-Projektorenwerk in Braunschweig wurde schon 1928 gegründet und gehörte später zu Zeiss Ikon. Dort wurden dann z.B. die Zeiss Ikon Royal Projektoren gebaut. 1990 wurde es an Leica verkauft und seitdem baute man dort fast baugleiche Diaprojektoren unter den Markennamen Zett Ikolux (Weiterführung der Zeiss Ikon Serie) und Pradovit (die Leica-Marke). 2004 wurde Zett dann an einen Finanzinvestor verkauft und firmiert seither unter Zett-Optics GmbH. Diaprojektoren baut man dort seit dem nicht mehr. Mehr über die Geschichte von Zett und Leica-Projektoren erfährt man hier.

Der Ikolux war (bis auf Rundmagazine) ein "Allesfresser", was die Diamagazine angeht. Ich bin damals dann von den Standard-Magazinen mit den Hamafix-Rähmchen auf die Agfa/Reflecta-CS Magazine und CS-Rähmchen umgestiegen (allerdings nur für neue Dias, umgerahmt habe ich nie!). Das Objektiv, ein Talon 85 mm f2.8 wirkt mit seiner Plastikfassung etwas billig, hat aber meinen Ansprüchen genügt. Eigentlich sollte man ja mindestens so gute Optiken zum Projizieren verwenden wie beim Fotografieren, aber soweit habe ich damals noch nicht gedacht. Das Ding steht nun neben meinen über 5000 Dias im Keller, zuletzt benutzt habe ich ihn wohl 2006 kurz bevor bei mir die erste digitale SLR eintraf.

2011-01-27

100 Jahre moderner Farbfilm - Invention of the modern multilayer color film

Das ist Dr. Rudolf Fischer, der heute vor 130 Jahren in Berlin geboren wurde. Als er vor 100 Jahren dreißig wurde, arbeitete er schon ein paar Jahre als Chemiker bei der NPG in Berlin-Steglitz. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Dr. Hans Sigrist hatte er die grundlegende Idee für den modernen Farbfilm und hat diese auch in zwei Patenten geschützt bekommen. Patent DRP 253335 ist interessanterweise auf Rudolf Fischer selbst registriert und behandelt die chemische Grundlagen zur Erzeugung der Farbstoffe während der Filmentwicklung (erteilt am 7. Februar 1912), während das nach der Nummer her später eingereichte DRP 257160 auf die NPG registriert ist und schon am 14. Juni 1911 erteilt wurde. Es beschreibt mehrere Möglichkeiten der technischen Umsetzung zur Farbfotografie, u.a. auch die des Mehrschichtenfarbfilms, so wie wir ihn heute kennen.

This is a picture of Dr. Rudolf Fischer, who was born on January 27, 1881 in Berlin. When he turned thirty over 100 years ago, he was working as a chemist at the NPG in Berlin-Steglitz. Together with his colleague Dr. Hans Sigrist he had the basic idea for the modern color film and they got granted two patents. Interestingly, patent DRP 253335 has been registered to Rudolf Fischer himself and covers the basic chemical idea for the formation of dyes during the film development (granted on February 7, 1912). In contrast, DRP 257160, which according to the number was filed later, has been registered to the NPG and was already issued on the June 14, 1911. It describes several ways of technical implementation for color photography, including the multilayer color film as we know it today. 
Die Neue Photographische Gesellschaft (NPG) war damals die größte Fotofirma der Welt, konnte ihre Bedeutung aber nicht über den ersten Weltkrieg retten und auch die bahnbrechenden Patente zum Mehrschichtenfarbfilm nicht nutzen. Vor dem Krieg nutze man die neuen Erkenntnisse allerdings zur Produktion des sogenannten Chromalpapiers, welches in zehn verschiedenen Farbtönen angeboten wurde. Bilder auf solchem Papier waren allerdings keine wirklichen Farbfotografien, sondern lediglich gefärbte Schwarz-Weiß-Fotos.
The Neue Photographische Gesellschaft (New Photographic Corporation, NPG) was the largest photo company in the world these days. However, they could neither sustain their importance through the First World War, nor make any use of the pioneering patents for the multilayer color film. Before the war, they used the new findings to produce the so-called Chromal Paper, though. This specialty was offered in ten different colors, however, pictures on it were not actual color photographs, but only colored black and white photos.

Was war denn nun aber die bahnbrechende Idee? Fischer suchte damals nach Wegen, statt des schwarzen Bildes, welches bekanntermaßen aus kolloidal verteiltem Silber besteht, ein farbiges Bild zu erzeugen. Er wusste, dass manche Entwickler, führt man die Entwicklung nicht ganz korrekt aus (man muss das Sulfit weglassen) zu gefärbten Bildern führen. Er erkannte, dass die farbgebenden Substanzen die Oxidationsprodukte der Entwickler sind (das Silberbromid wird im Gegenzug zu Silber reduziert). Wie er schreibt (DRP253335): "Die so erzielten Färbungen sind jedoch [...] nicht sehr markant [...]. Es wurde nun gefunden, daß man zu außerordentlich stark farbigen Bildern [...] gelangen kann, indem man [...] zu den Entwicklern [farblose] Stoffe hinzufügt, die sich mit den beim Entwickeln entstehenden Oxidationsprodukten des Entwicklers zu schwer löslichen gefärbten Körpern kuppeln." Heute nennt man diese Substanzen in der Fotochemie Farbkuppler und sie sind tatsächlich Bestandteil der Entwicklerchemie (Kodachrome-Prozess) oder weit mehr verbreitet (Agfacolor, Ektachrome, etc.) bereits in der Filmemulsion enthalten. Interessanterweise gelingt es mit nur einer Entwicklersubstanz (z.B. N,N-Diethyl-p-Phenylendiamin) und drei verschiedenen Farbkupplern die drei Grundfarben zu erzeugen.
What was the revolutionary idea, though? Fischer was looking for ways to generate a colored instead of the black image, which is known to stem from colloidally dispersed silver. He knew that some developers, if you did the development not quite correct (you must omit the sulfite) lead to colored images. He realized that the coloring substances are the oxidation products of the developer (in return the silver halide is reduced to form silver). Fischer stated (in DRP 253335): "The thereby achieved colorations may not be very prominent [...]. It has now been found that one can get to extremely strong colored images [...] by adding [colorless] substances to the solution which couple with the oxidation products formed during development and lead to insoluble colored bodies." Today, in photochemistry we call these substances color couplers and they are actually part of the developer chemicals (Kodachrome process) or far more prevalent (Agfacolor, Ektachrome, etc.) included in the film emulsion. Interestingly, it is possible to use only one single developing agent (for example N, N-diethyl-p-phenylenediamine) and three different color couplers to produce the three primary colors.
In DRP 257160 Fischer described the structure of the modern color film quite accurately (page 2, lines 12-36). He even did not forget to mention the yellow filter layer (lines 52-58). In the last section of the description, just before the examples he named the remaining unsolved technical problem: "... to prevent the diffusion of the coloring substances [between the layers]". His proposed solution using intermediate layers failed later. This problem, which for about 20 years prohibited a successful commercial multilayer color film, was eventually solved. Not only one solution was provided, it was even done twice independently, in order to be optimized again for the latest method still used today. More about these things later…
Fortunately, Rudolf Fischer was allowed to witness this breakthrough. Because of the by then expired patents he did not made any money with his invention. Instead, in 1944 for his contribution to color photography he was awarded the silver Leibniz Medal from the German Academy of Sciences. Otto Hahn gave the eulogy, present were also Max Planck, Werner Heisenberg, and other notables.
Im DRP 257160 beschreibt Fischer den Aufbau des modernen Farbfilms schon recht genau (Seite 2, Zeilen 12-36), er vergisst auch nicht die Gelbfilterschicht zu erwähnen (Zeilen 52-58). Im letzten Abschnitt der Beschreibung, kurz vor den Beispielen benennt er aber das damals ungelöste technische Problem, "... die Diffusion der farbgebenden Stoffe [zwischen den Schichten] zu verhindern". Seine vorgeschlagene Lösung mit Zwischenschichten funktionierte nämlich nicht. Dieses Problem, welches einen kommerziellen Mehrschichtenfarbfilm unmöglich machte, wurde erst 20 Jahre später gelöst, und zwar gleich zweimal unabhängig von einander, um dann nochmal zum letzten heute noch verwendeten Verfahren optimiert zu werden. Dazu hier an dieser Stelle später mehr.
Rudolf Fischer hat dies zum Glück noch miterleben dürfen, auch wenn er wegen der ausgelaufenen Patente finanziell nichts mehr davon hatte. Er hat 1944 von der Akademie der Wissenschaften die silberne Leibniz-Medaille für seinen Beitrag zur Farbfotografie verliehen bekommen, Otto Hahn hielt die Laudatio, anwesend waren auch Max Planck, Werner Heisenberg und andere Honoratioren.



Die anderen Teile dieser kleinen Geschichts-Serie...
Other parts of this little history series... 
2) Kodachrome
3) Agfacolor Neu
4) Ektachrome and Kodacolor

2011-01-25

Olympus Zuiko ED 40-150 f4-5.6

Dieses äußerst kompakte Telezoom kam zusammen mit der Olympus E-420 im sog. "Double-Zoomkit" in unseren Haushalt. Optisch gesehen für ein Standard-Objektiv eine erstklassige Konstruktion mit einem ED-Element im Zentrum. Die sonstigen technischen Daten sind unspektakulär, das Zoom ist so kompakt, dass man es in der Fototasche leicht mit seinem Double-Zoomkit Bruder 14-42 verwechselt. Beim Zoomen Richtung Tele fährt es allerdings nochmal gehörig aus, wirkt dabei aber nicht klapprig:

Es gehört zur "Standard-"Objektivserie von Olympus, allesamt Optiken für den kleinen Geldbeutel, dieses hier bekommt man einzeln für knapp über 100€ neu. Da verwundert es nicht, dass selbst das Bajonett aus Plastik ist, was für Ottonormaluser aber kein Nachteil sein muss. Insgesamt ergibt sich ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis.

Bezüglich der Kompaktheit möchte ich noch einen historischen Vergleich mit meinem ersten Telezoom machen, dem Tokina 80-200 f4 für meine Nikons. Anfang der 1980er war es selbst eines der kompaktesten Zooms in diesem Brennweitenbereich. Wie man sieht, hat sich in den vergangen 30 Jahren enorm was getan, ich habe auch noch gewogen: 220 g vs. 574 g. Trotzdem hinkt der Vergleich natürlich wegen des unterschiedlichen Bildformats: Trotz formal gleicher Lichtstärke und Bildwinkel ist das Olympus bzgl. Tiefenschärfe eigentlich als ein f8.0-Objektiv zu werten und sowas hätte man auch damals schon kompakter hinbekommen.

Ich hatte es schon irgendwo geschrieben, ich bin kein großer Telefreund und benutze das Objektiv selbst sehr selten. Frau und Tochter hingegen lieben es und machen beide schöne Fotos damit.

2011-01-21

Dacora digna 6x6 Achromat

Diese Dacora digna stammt aus den Beständen meines Schwiegervaters, auch er hat sie irgendwann von Verwandten übernommen und nie viel damit selbst fotografiert. Diese Kamera wurde von 1954 bis 1959 vom Kamerawerk Dangelmaier & Co, Reutlingen produziert und anfangs für sagenhaft günstige 18 DM angeboten. Es ist eine sogenannte Springtubus-Kamera und ist von der Ausstattung (und vom Preis)  eher mit den Boxkameras vergleichbar, trägt aber um den Hals hängend nicht so auf und sieht auch schicker aus.
Das Ding gab es in verschiedenen auch höherwertigen Ausführungen, diese hier ist die billigste und verbreitetste und besitzt mit dem 80mm f8 Achromaten ein wirklich simples, zweilinsiges Objektiv, welches man nur auf f11 abblenden konnte. Der Verschluss konnte auch nur 1/50 s oder B(eliebig). Die besseren Ausfürungen hatten lichtstärkere Objektive und variablere Verschlüsse. Alle hatten sonst das selbe Gehäuse für 120er Rollfilm für das Mittelformat 6x6 cm.


2011-01-19

Panasonic Lumix DMC-FX07

Diese Kompaktkamera wurde von uns im Herbst 2007 als Ersatz für die Nikon E4300 angeschafft, die mein Sohn damals mit in sein Auslandsschuljahr genommen hatte. Mit ihren 7.1 MP war sie quasi schon wieder ein Auslaufmodell aus dem Vorjahr und relativ günstig zu haben. Für mich bestach sie durch die solide und wertige Verarbeitung, ihre kompakten Abmessungen (Zigarettenschachtel) und das 28er Weitwinkel (KB). Letzteres ist auch heute noch recht selten bei solchen Kompaktkameras.
Nachdem sie uns einmal runtergefallen war, konnte man den Modus-Wahlschalter nicht mehr richtig bedienen, Fotos machte sie noch, aber anschauen auf dem Kameradisplay ging nicht mehr richtig. Ohne große Hoffnung haben wir sie zu einem kleinen Kameraschrauber zur Reparatur gebracht, der hat die Bedienplatine inkl. Blitz etc. als ganzes Modul ausgetauscht (80€) und seitdem haben wir sie als kompakte Dabei-Kamera wieder im Einsatz. 
Die Panasonic Lumix DMC-FX07 darf nicht mit der älteren Lumix DMC-FX7 (5 MP, 2004-2006) oder den aktuellen Modellen Lumix DMC-FX70 (14.1 MP) oder FX-700 (15.1 MP) verwechselt werden. Da kann man nur noch mit Datenbanken den Überblick behalten. Bei digitalkamera.de finden sich fast 120 kompakte DigikniPPsen alleine von Panasonic, davon heißen alleine 27 "Lumix DMC-FX irgendwas". Und das schlimme ist: irgendwie sind sie doch alle gleich.

2011-01-16

alte Hochglanzpresse

Selten konnte ich zu einem Zubehörteil aus meiner Fotokramsammlung so wenig genaues sagen. Diese Trockenpresse für Barytpapiere habe ich irgendwann Mitte der 80er Jahre gebraucht auf (vermutlich) dem Flohmarkt gekauft und in meiner improvisierten Dunkelkammer regelmäßig für ORWO-Barytpapier verwendet. Sie besitzt keinerlei Typenschild, ist ganz aus Metall (bzw. Stoff) und funktioniert heute noch. Für eine Alterbestimmung taugt vermutlich nur der Heißgerätestecker (sog. "Waffeleisenstecker", der für solche Geräte bis in die 60er Jahre (?) verwendet wurde. Die blaue Hammerschlaglackierung ist noch sehr gut erhalten, Rost findet sich trotz Kontakt mit Chemikalien und viel Wasser kaum. Das Leinentuch zum Aufspannen der Fotos müsste mal gewaschen werden, Chemikalienreste haben es im Laufe der Jahre braun gefärbt.
Wie funktionier jetzt eine solche Trockenpresse? Nach ausgiebigem Wässern der Fotopapiere legt man das nasse Papier mit der Bildseite auf die glänzende verchromte Platte, quetscht mit einer Gummirolle das meiste Wasser aus und sorgt damit auch dafür, dass keine Luftblasen mehr zwischen Foto und Trockenpresse sind. Dann spannt man das Tuch drüber und wartet. Im Inneren der Presse gibt es elektrische Heizspiralen wie aus einem Toaster, es dampft durch Papier und Tuch durch und ein Knistern (die getrocknete Gelatine löst sich wieder vom Metall) zeigt das Ende des Vorgangs an. Das noch warme Papier legt man dann noch für bessere Planlage zwischen Bücher und lässt es dort erkalten. Hochglanz erzielt man mit einer perfekten Chromoberfläche, zusätzlich gab es auch noch spezielle Glanz-Additive, die man dem letzten Wässerungsbad zusetzte. Wenn man die Bilder andersherum einlegt, dann drückt sich beim Trocknen die Struktur des Tuchs in die oberste Gelatineschicht und man erhält matte bis semi-matte Bilder, habe ich recht häufig gemacht.
Meine Trockenpresse konnte man beidseitig verwenden, d.h. nach Aufbringen des ersten großen Fotos auf der einen Seite, einfach wenden, die Rückseite bestücken und dann wieder wenden, die Vorderseite ist dann schon fast trocken.
Für moderne PE (RC-) Fotopapiere ist die Trockenpresse ungeeignet, da erstens die Plastikschichten für die Feuchtigkeit undurchlässig sind, und man daher nicht "durch das Papier hindurch" trocknen kann, außerdem schmilzt schlimmstenfalls das Polyethylen. Solche Papiere trocknen ja auch so schnell und je nach Sorte von allein zu tollem Glanz. Dennoch geht von einem Barytpapier, welches auf der Trockenpresse getrocknet wurde eine ganz spezielle Aura aus. Es ist einfach autentischer als ein einfaches "Plastikfoto". Es gibt übrigends heute auch Fotopapier auf Barytbasis für Inkjet-Fotodrucker, es muss seinen Grund haben. 

2011-01-13

Hamafix Diarähmchen


Dias wollen gerahmt werden, bevor man sie sich groß angucken kann. In ca. 80% der Fälle (grobe Schätzung) habe ich Hamafix Diarähmchen benutzt, weils wirklich schnell geht. Wie man am Video sehen kann, dauert ein Dia ca. 10 Sekunden, mit zerschnippeln ist ein 36er Film in 5 Minuten gerahmt. Aufbewahrt werden die Dias bei mir in Universalmagizinen (nach DIN 108). Erst spät bin ich zu den dünneren CS-Rähmchen und den umkippsicheren CS-Magazinen übergelaufen. Dennoch, wenn ich heute an Dias denke, fallen mir als erstes die Hamafix-Rähmchen ein.
Hamafix gibt es übrigends seit 1975 und man kann sie immer noch kaufen!

2011-01-09

Dunkelkammer Zubehör


Eine eigene Dunkelkammer besitze ich nicht mehr und wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie wirklich eine besessen. Ich habe damals in meiner Foto-Sturm&Drang-Zeit aber regelmäßig entweder das Badezimmer oder mein Jugendzimmer (das glücklicherweise ein eigenes Waschbecken hatte) zur Dunkelkammer umgebaut. Aus dieser Zeit stammt das Zubehör, was ich heute nochmal gesichtet und schließlich gut in einem Karton verpackt habe. 
Schalen für den Entwickler, Fixierer, etc. habe ich noch mehr (und auch größere), diese drei sollen hier aber als Bild genügen. Sie riechen immer noch nach dem vertrauten Dunkelkammergeruch (Thiosulfat, der Fixierer). Die ganzen Flüssigkeiten wurden natürlich möglichst wiederverwendet, der Fixierer kam in alte Weinflaschen, der Entwickler ist aber oxidations- und lichtempfindlich und sollte möglichst in brauen Flaschen ohne überstehende Luft gelagert werden. Dazu gibt es die Faltflaschen:
 
Na, mal sehen, ob und wann ich je mal wieder zum Entwicklen komme...

2011-01-07

Lichtzeiger

Ich weiß heute nicht mehr so genau, wo ich diesen Lichtzeiger her habe, vermutlich vom Flohmarkt zusammen mit der Leinwand, die ich nicht mehr habe. Das Ding ist der Vorläufer des Laserpointers und kann fast genau das selbe. Im Kern eine umgebaute Stabtaschenlampe mit zwei Baby-Batterien als Stromquelle und einem ganz speziellen Glühlämpchen:
Wie man sehen kann, ist dieses pfeilförmig. Statt eines normalen Taschenlampen-Reflektors hat der Lichtzeiger eine Linse mit der man dieses Pfeilchen auf die Leinwand projizieren kann, Scharfstellen gelingt über leichtes Drehen des Vorsatzes. 
Bei den Vorbereitungen zu diesen Bildern habe ich leider beim Einsetzen neuer Batterien das Birnchen kaput gemacht, so dass ich den projizierten Pfeil hier nicht zeigen kann, schade!

2011-01-05

Agfacolor CN17

Ich hatte ja von meinem Schwiegervater vor ein paar Monaten ein paar alte Kameras geschenkt bekommen, darunter die Agfa Click-II. Bei solchen Rollfilm-120 Kameras kann man immer über das Bildzählwerk-Fensterchen sehen, ob noch ein Film drin ist und das war bei dem alten Schätzchen der Fall. Ich habe aber fest mit einem Schwarz-Weiß-Film gerechnet und schon mal neuen Entwickler bestellt. Dann habe ich in den letzten tagen den Film vollgekniPPst. Beim Öffnen der Kamera dann die große Überraschung: Es ist ein Farb-Negativfilm!
Es handelt sich um den Agfacolor CN 17, vermutlich vom Anfang bis Mitte der 60er Jahre aus Westdeutscher Produktion (bis 1964 gab es auch Agfa-Filme aus Wolfen). Agfa Leverkusen führte den Film 1956 als "Universalfilm" ein. Der Film war Agfas letzter unmaskierter Negativfilm und wurde bis ca. 1968 produziert. Wer die hohen Kosten für Farbbilder scheute oder den Film falsch belichtet hatte, konnte nämlich von den noch unmaskierten, das heisst nicht mit einem orangefarben «Gegenpositiv» überlagerten Farbnegativen unschwer auf das übliche Schwarzweisspapier kopieren lassen oder das im Heimlabor selber tun.
Tja, jetzt muss ich entscheiden, was ich weiter mit dem Film mache, denn eigentlich wollte ich ja sehen, was auf den Fotos drauf war, bzw. wie gut der Film nach über vierzig Jahren in der Kamera immer noch ist. Also 4 Optionen bestehen:
1) Film nach England an ein Fotolabor schicken, das sich auf solche Fälle spezialisiert hat (ca. 40 €). Ist mir eigentlich für den Spaß zu teuer.
2) Film selbst im Schwarz-Weiß-Entwickler entwicklen. Laut einiger Aussagen im Netz soll das durchaus funktionieren. Gibt natürlich nur S/W-Negative und dann noch schlechte.
3) Film im modernen C41-Prozess entwickeln. Muss laut Herrn Google bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden, da sich sonst die Schichten ablösen. Außerdem habe ich noch nie einen farbfilm selbst entwickelt. Eher unwahrscheinlich, dass ich das mache.
4) Gar nichts tun und den Film so in meine "Vitrine" stellen.
Nun mal sehen, ich werde berichten, wenn ich mich doch für 1-3 entscheide.

Nachtrag, Januar 2024: Wie sollte es auch anders sein, ich habe mich nicht für eine der Optionen 1 bis 3 entscheiden können, der Film steht neben viel anderem Foto-Kleinkram in einem Setzkasten. Über den CN17 und seine Fotos habe ich aber inzwischen hier geschrieben und die ganze Geschichte des Farbfilms in einer kleinen Serie aufbereitet: 

Jobo 2400 Tageslichtdose

Ein unverzichtbares Utensil, um selbst Filme zu entwicklen ist eine Tageslichtdose. Normalerweise bedeutet das, dass man den belichteten Film auf eine Plastikspule aufzieht (im Dunkeln, bzw. unter einer Decke oder besser in einem lichtdichten Sack), dann schließt man die Dose und kann die drei Schritte Entwickeln, Fixieren und Wässern dann im Hellen in der Dose durchführen. Sehr praktisch. 
Die Jobo 2400 Dose geht mit der Auslgegung Tageslichtdose noch einen Schritt weiter. Durch einen pfiffigen Mechanismus kann man sogar den Film bei Tageslicht innerhalb der Dose auf die Spule ziehen, später schneidet ein Messer den Filmstreifen ab und das leere Filmdöschen wird ausgeworfen. Die einzelnen Schritte beschreibt die Bediehnungsanleitung sehr schön:
Tolles Ding, diese Dose. Ich besitze aus mir heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen zwei davon. Ich habe sie für die meisten meiner Schwarz-Weißfilme verwendet. Leider funktioniert sie nur für KB, für Rollfilme und andere habe ich aber noch eine herkömmliche Tageslichtdose.

2011-01-03

Olympus Zuiko ED 14-42 f3.5-5.6

Das ist heute standard: ein Zoom im KB-analogen Brennweitenbereich zwischen 28 und 85 mm, dieses hier ist aber (sieht man von den µFT-Optiken mal ab) das kompakteste von dutzenden meist mit den Kameras mitgelieferter Kit-Zooms. Respekt, Olympus! Trotzdem gibt's exzellente optische Leistungen, wie verschiedene Tests beweisen. Kehrseite der Medaille: Es ist relativ lichtschwach, vor allem im Telebereich und mit dem relativ kleinen FT-Sensor gibt es kaum Möglichkeiten mit der Schärfentiefe zu spielen.
Es bleibt nicht ganz so kompakt, wenn man in Richtung Tele zoomt, trotzdem sehr praktikabel an der Kamera, insbesondere an der E-420. An größeren Kameras wie meiner Panasonic L-1 wirkt es dagegen eher verloren.Weitere technische Daten gibt es auf der Olympus-Homepage. Wenn man sich dort genauer umschaut kann noch vier weitere Standard-Zooms in ähnlichem Brennweitenbereich entdecken, allerdings z.T. in anderen Preisregionen. Zusammengefasst: Ein unspektakuläres immer-dabei Objektiv zur E-420.

2011-01-02

Liesegang Rajah OS

Diesen KB-Vergrößerer (Baujahr ca. 1955) bekam im Mitte der 80er  gebraucht von meinem Onkel geschenkt. Er beschränkt sich wirklich auf die nötigsten Funktionen, hat aber alles, was man zum selbst vergrößern braucht. Und das habe ich bis Mitte der 90er damit auch ausgiebig getan. 

Das fest eingebaute Objektiv ("Peplostar") mit 45 mm Brennweite hat drei vergütete Linsen, vermutlich eine Triplet-Konstruktion wie mein Domiplan und andere einfache Objektive aus der Zeit. Im Bild erkennt man die simple, aber wirkungsvolle Blendenkonstruktion, Blende 4.5 zum Fokussieren, dann schiebt man weiter auf den Rotfilter (im Bild), um das Fotopapier zu plazieren, dann wird bei Blende 11 belichtet ("21, 22, 23,...etc."). Mehr braucht man eigentlich nicht. Ich wüsste nicht, was an dem Gerät kaputt gehen sollte (außer vielleicht die Opal-Birne, aber auch die funktioniert noch tadellos).